Wenn wir in der Küche stehen und ein Messer zum Schneiden benutzen, denken wir nicht darüber nach, dass es Messer gibt, die Millionen von Euro wert sind. Bei den ersten dreien dieser Messer handelt es sich um Dolche, die wohl der Verteidigung und dem Angriff dienten. Die beiden letzten und gleichzeitig auch „günstigsten“ Messer in unserer Aufstellung der fünf teuersten Messer der Welt, sind mit 80 000 bzw. 90 000 Euro für uns Normalbürger eigentlich auch unerschwinglich. Aber sie sind Küchenmesser und könnten eigentlich auch in unserer Küchen Anwendung finden, wenn das nicht der Preis wäre.
[toc]
1. Nasendolch aus der Nasridenzeit des 15. Jahrhunderts
Mit einem Wert von 5,5 Millionen Euro nimmt dieser Dolch, der in Spanien gefunden wurde und aus dem 15. Jahrhundert stammt, den ersten Platz der wertvollsten Messer der Welt ein.
Der Dolch wurde zur Zeit der Nasridendynastie, der Herrscher des Emirats Granada in Spanien gefertigt. Die Nasriden herrschten zwischen 1232 und 1492 über das Emirat von Granada auf dem Gebiet der heutigen spanischen Region Andalusien. Sie wurden nach dem arabischstämmigen Muhammad Yüsuf Bin Nasr, der sich 1232 zum Sultan ausrufen ließ, benannt.
Der Nasendolch wurde in dieser Zeit erschaffen. Sein Wert geht auf seine Einzigartigkeit und sein Alter zurück.
Der Griff des Dolches besteht aus zwei abgeflachten Scheiben, ähnlich einem Ohr. Sie haben dem Dolch seinen Namen gegeben. Die beiden Scheiben sind mit einem zylinderähnlichen Metallteil miteinander verbunden, das hübsche Verzierungen aufweist. Dieses Teil dient dazu, den Dolch in der Hand zu halten, wobei die beiden Scheiben der Hand einen zusätzlichen Halt verleihen. Auch die beiden Scheiben sind über und über mit Verzierungen versehen. Der Dolch ist mit einer Figur mit einer Armbrust geschmückt, die verschiedene Tiere, darunter auch ein Löwe verfolgt.
Diese Art von Dolchen fanden in Spanien im 15. und 16. Jahrhundert Verwendung. Später wurden sie über Italien nach ganz Europa eingeführt. Im Schloss von Windsor in Großbritannien befindet sich ein Porträt des jungen Edward VI. Er trägt auf dem Porträt einen ähnlichen Dolch an der Taille.
2. Schah Jahans persönlicher Dolch
Dieser Dolch hat einen Wert von rund 3 Millionen Euro. Er gehörte dem Schah Jahan, einem der größten Herrscher des Mogulreiches, das zwischen 1627 und 1657 seinen Höhepunkt hatte. Bekannt ist Schah Jahan ebenfalls durch die Schaffung des Pfauenthrons, der sich heute noch in Teheran befindet. Ein anderes großes Werk von Schah Jahan war das Mausoleum für seine Frau Mumtaz Mahat. Sie gebar ihm 14 Kinder und sie war seine einzige Frau. Als sie 1631 im Kindbett starb, baute er aus Liebe zu ihr das Mausoleum, das heute als Taj Mahal bekannt ist und viele Millionen Besucher anzieht.
Aus dieser Zeit stammt also auch der persönliche Dolch des Schah Jahan. Die Klinge des leicht geschwungenen Dolches besteht aus Silber, in das Goldornamente eingelassen sind. Der Griff des Dolches besteht aus einem Edelstein. Die Scheide besteht aus Leder und ist an der Spitze und am unteren Ende mit Silberstücken verstärkt. Die Silberstücke laufen spitz zu und sind an den Rändern verziert.
Der Dolch hat seit seiner Entdeckung insgesamt fünfmal den Besitzer gewechselt, bis er seinen jetzigen Preis erreichte. Da es sich um ein antikes Artefakt handelt, scheint der Preis des Dolches gerechtfertigt zu sein.
3. Juwel des Orients
Für knapp 2 Millionen Euro kann man das Juwel des Orients käuflich erwerben. Der Dolch ist eine exakte Kopie des Dolches des Tutanchamuns. Dieser Dolch stammt teilweise aus dem All. Seine Klinge wurde aus einem Meteoriten gefertigt. Wissenschaftler fanden das heraus, als die Klinge analysiert wurde. Sie bestand aus Eisen, einem Material, das den Ägyptern noch nicht bekannt war. Das Eisen war nach all der Zeit auch nicht verrostet. Tutanchamun regierte Ägypten von etwa 1332 bis 1223 vor Christus. Zu jener Zeit besaßen Eisenobjekte einen höheren Wert als Gold. Der Dolch ist etwa 30 Zentimeter lang und hat eine faszinierende Schönheit. Die Ägypter nannten ihn Himmelseisen. Er ist heute im Ägyptischen Museum in Kairo ausgestellt.
Seine Nachahmung wurde von Buster Warensky hergestellt. Buster Warensky war ein amerikanischer Messerhersteller aus Kimberley im US-Bundesstaat Nevada. Er ist für die Herstellung exklusiver Messer berühmt. Er war definitiv einer der besten Messermacher unserer Zeit. Für die Nachbildung des Dolches von Tutanchamun benötigte er 10 Jahre. Der Dolch wurde aus 907 Gramm Gold gegossen. Auch die Klinge war aus Gold und wurde speziell mit Hitze behandelt. Der Dolch war ein Einzelobjekt, wurde aber ein Teil der legendären Kollektion von Dolchen, die Barenski herstellte. Der Dolch vereinte 152 Smaragde von insgesamt 10 Karat und 9 Diamanten von einem Gesamtgewicht von 5 Karat. Der Griff des Dolches besteht aus Jade, über die eine filigrane Goldverzierung gelegt wurde. Die Scheide des Dolches besteht ebenfalls aus Gold und ist reich verziert. Der Dolch hat eine einzigartige Schönheit, genau wie das Original und ist sicherlich seinen Preis wert.
Warenski arbeitete 10 Jahre lang, um diesen einzigartigen Dolch fertigzustellen. Der Meister verstarb im Jahr 2005, sodass es keinen weiteren solchen Dolch geben wird.
4. Nesmuk Jahrhundert Messer
Das Nesmuk Jahrhundert Messer hat einen Wert von 90 000 Euro. Der Name Nesmuk steht für höchste Ansprüche an Materialien, Verarbeitung, Funktionalität und Ästhetik. Jedes Messer der Manufaktur wird durch die Liebe zum Außergewöhnlichen gekennzeichnet. Die Messer sind aufwändig bearbeitet, sind zeitlos elegant und wahre Meisterwerke.
Die Nesmuk Manufaktur beschäftigt gerade einmal 13 Mitarbeiter, die im Jahr rund 6 500 Messer fertigen. Jedes Messer wird mit sehr viel Handarbeit produziert. Bei Nesmuk arbeiten einige der wenigen Schmieden in Deutschland, die kunstvolle Messer aus Damaststahl herstellen können. Diese Messer gehören zu den teuersten und besten Messer der Welt.
Ein solches Meisterwerk ist das Nesmuk Jahrhundert Messer. Es stammt aus der Messermanufaktur Nesmuk in Wunstorf bei Hannover. Der Schmied Lars Scheidler ist ein Meister der Messerschmiedekunst. Sein Ausnahme-Messer vereint höchste Handwerkskunst mit praktischem Gebrauchswert.
Lars Scheidler fertigte die Klinge dieses Messers auf 640 Lagen Damaststahl mit einer Schneidlage aus feinstem Kohlenstoffstahl. Die Schneide ist nur 0,8 µm dick, während ein herkömmliches Kochmesser 30 bis 60 µm dick ist. Die Klinge hat eine Länge von 18 cm. Die Stahlhärte beträgt 64-65 (+/1) HR. Bei dem Messer handelt es sich um ein Kochmesser.
Der Griff des Messers wurde auf 5000 Jahre alter, handverlesener Mooreiche hergestellt. Die Zwinge besteht aus Platin und ist mit 25 lupenreinen Brillanten besetzt.
Das Messer aus dem Hause Nesmuk wird in einer edlen Klavierlackschatulle geliefert.
5. Nesmuk Exklusiv Kochmesser
Das Nesmuk Exklusiv Kochmesser hat einen Wert von 80 000 Euro. Auch es stammt aus der Messermanufaktur Nesmuk in Wunstorf bei Hannover. Es wurde mit höchster Sorgfalt und Genauigkeit als Einzelstück in der Nesmuk Damaszener- und Goldschmiede gefertigt. Das Messer ist die perfekte Mischung aus Funktionalität und Schönheit.
Auch für dieses Messer zeichnet Lars Scheidler verantwortlich. Er fertigte die Klinge des Messers aus 640 Lagen handgeschmiedeten Torsions-Damaststahl mit einer Schneidlage aus feinstem Kohlenstoffstahl an. Die Schneide ist nur 0,8 µm dick, während ein herkömmliches Kochmesser 30 bis 60 µm dick ist.
Der Griff besteht aus einem Stück Mooreiche, das 5 000 Jahre alt ist und handverlesen wurde. Darin wurde die Zwinge aus mattiertem 960er Platin passgenau eingesetzt. Sie wurde von Hand matt gebürstet.
25 lupenreine Diamanten im Brillant-Schliff wurden eingesetzt.
Auf der Vorderseite des Messers befindet sich ein besonders großer, handverlesener Stein. Er stellt die Krönung für dieses Messer dar, das über mehrere Monate zu 100 Prozent in Handarbeit gefertigt wurde. Die Klingen dieser Messer sind sehr beeindruckend. Eine Klinge ist schöner als die andere.
Mit diesen beiden Messern hat Nesmuk wirklich keine Alltagsgegenstände, sondern Kunstwerke hergestellt. In jedem dieser Messer stecken viele Stunden Arbeit und man versteht, dass die Messer ihren Preis wert sind.