Naturkatastrophen und noch länger anhaltende Stromausfälle kommen heutzutage immer häufiger vor. Aufgrund extremer Wetterbedingungen und seltsamer Viren scheinen diese Notfälle jeden Tag unvermeidlicher zu werden. Es ist daher ideal, sich auf solche Ereignisse vorzubereiten und entsprechend zu handeln. Eines der wichtigsten Dinge, die man vorrätig haben sollte, ist eine Stromquelle.
Vielleicht willst du sicherstellen, dass dein Benzin für kleinere Motoren über den Winter reicht. Oder aber du willst Treibstoff vorrätig haben, falls ein heftiger Sturm aufzieht, der die Stromversorgung lahmlegt. Mit einem Generator wäre es dann noch möglich, den Kühlschrank und andere wichtige elektrische Geräte am Laufen zu halten.
Was auch immer der Grund sein mag, die Lagerung von Treibstoff ist eine wichtige Prepper-Aktivität. Dennoch ist bei der Lagerung Vorsicht geboten. Unsachgemäß gelagert, könnten deine gesamten Vorräte verbrennen. Gehe deswegen mit Bedacht und behutsam vor.
Erfahre in diesem Artikel, wie du deine Kraftstoffreserven richtig lagerst. Und womit du die Lebensdauer des Vorrats verlängern kannst.
Wie man den Kraftstoff aufbewahrt
Die Lagerung von Benzin ist keine Raketenwissenschaft, aber sie erfordert ein gewisses Know-how.
1. In einem hochwertigen Benzinkanister lagern
Bist du ein Power-Prepper und willst Treibstoff in großen 1000-Liter-Tanks aufbewahren? Viele verwenden eine kleinere Variante und nehmen nur 20l-Kanister zur Lagerung. Ob es sich dabei um Plastikbehältnisse oder Stahlfässer handelt, spielt keine Rolle.
Benzinkanister aus Kunststoff sind häufig anzutreffen, und das aus gutem Grund, denn sie sind weitaus preiswerter. Aber sind sie deshalb auch besser? Lasst uns doch mal einen Blick darauf werfen:
Was ist besser – Kunststoff- oder Metallkanister?
Jeder Behältertyp hat, wie alles, seine eigenen Vor- und Nachteile. Für den Vergleich von Metallbehältnissen werden wir einen 20-Liter-Kanister mit einem 20-Liter-Kanister aus Kunststoff vergleichen.
Wenn es um Qualität geht, sind Behälter aus Metall überlegen. Kunststoffkanister sind jedoch möglicherweise besser für dich geeignet.
Vorteile von Kunststoff
- Preis: Kunststoff ist günstiger in der Anschaffung als Metall.
- Sie rosten nicht.
- Bei einem Brand schmelzen Plastikdosen. Metalldosen explodieren.
- Es gibt sie fast überall zu kaufen. Du findest die Produkte in Onlineshops ebenso wie größeren Discountern oder im örtlichen Baumarkt.
Vorteile von Metallbehältern
- Sie sind robust (wenn du keine billige chinesische Nachahmung kaufst).
- Die Behälter haben hervorragende Tragegriffe, die so gestaltet sind, dass sie von einem oder zwei Menschen transportiert werden können.
- Der Deckel ist fest verschlossen und rastet ein.
- Sie lassen sich viel besser stapeln, so kannst du Treibstoff auf kleinerem Raum lagern.
- Im Gegensatz zu Stahl laugt Kraftstoff in Kunststoff über lange Zeiträume aus.
- Kunststoffkanister dehnen sich bei Temperaturschwankungen aus und ziehen sich zusammen, so dass sie sich schließlich verziehen. Stahl tut das nicht.
- Benzinkanister haben praktische Ausgießer. Kunststoffbehälter sind mit grässlichen Sicherheitsausgüssen ausgestattet, die das Auslaufen verhindern sollen, in Wirklichkeit aber nur Kopfschmerzen verursachen. Die Ausgießer von Kanistern sind lang, biegsam und haben oft keine Sicherheitsmerkmale. Der Treibstoff fließt einfach heraus!
2. Treibstoff an einem geeigneten Ort lagern
Wenn du einen geeigneten Behälter gefunden hast, ist es nun an der Zeit, den richtigen Standort zur Aufbewahrung zu finden.
Lagere das Material unter einer Abdeckung, geschützt vor direktem Sonnenlicht und anderen Wärmequellen. Vermeide nach Möglichkeit schwankende Temperaturen. Absolut ungeeignet ist die Aufbewahrung in der Wohnung bzw. anderen Räumen, in denen sich regelmäßig Menschen aufhalten. Vergewissere dich, dass der Behälter dicht verschlossen ist. Austretende Dämpfe sind schwerer als Luft. Sie setzen sich am Boden ab und sind leicht entflammbar.
3. Halte den Kanister zu 95% gefüllt
Feuchtigkeit kondensiert an den Wänden des Kanisters, wodurch dem Kraftstoff Wasser hinzugefügt wird. Wenn zu viel davon vorhanden ist, verringert sich die Leistung und die Haltbarkeit des Benzins wird verkürzt. Wenn der Behälter zu 95 % gefüllt ist, gibt es weniger Raum für Kondensation. Aus demselben Grund solltest du auch den Tank von kleineren Motoren zu 95 % füllen, wenn du sie längere Zeit nicht nutzt.
Warum nicht ganz voll? Weil sich die Abgase bei Temperaturschwankungen ausdehnen und zusammenziehen. Diesen Faktor solltest du beim Füllen berücksichtigen.
4. Kraftstoffstabilisator hinzufügen
Ein spezieller Stabilisator verlängert die Haltbarkeit deines Benzins erheblich. Dieser Schritt ist wichtig, wenn du ihn für längere Zeit einlagern willst. Das Spezialmittel kannst du fast überall kaufen. Es gibt verschiedene Arten und du solltest das Beste für dich finden.
Ein kleiner Tipp: Fülle den Stabilisator zuerst in den Kanister und gieße dann den Treibstoff rein. So vermischt sich alles miteinander und du musst es nicht mehr schütteln.
Wenn du das erste Mal einen Kraftstoffstabilisator verwendest und diesen in einem Motor mit einem Rest unbehandelten Treibstoff füllst, lasse den Motor lang genug laufen. Das alte Benzin sollte abbrennen, ehe das Behandelte in die Leitungen gelangt. Ist die noch vorhandene Treibstoffmenge im Tank zu groß, lass sie vorher ab.
5. Kaufe ethanolfreies Benzin
Dies ist ein wichtiger Schritt, genauso wichtig wie die Verwendung von Kraftstoffstabilisator. Tatsächlich bildet die Kombination aus beiden Faktoren (Kraftstoffstabilisator und ethanolfreies Benzin) den Kern unserer 6 Schritte zur Lagerung von Benzin.
Das Problem des heutigen Benzins ist das Ethanol. Das erste Problem dabei ist, dass es etwa 33 % weniger Energie hat als reines Benzin. Zum anderen absorbiert dieser Kraftstoff Feuchtigkeit aus der Luft. Das Wasser wird dann in den Motor gesaugt und verursacht ein chemisches Gemisch, das zu Korrosion, Abwürgen und Problemen beim Starten bzw. Anlassen führt.
Der Grund, warum dieses Problem nicht bei deinem Fahrzeug auftritt, ist schnell erklärt: Hier verbrauchst du den Kraftstoff schneller. Es bleibt nicht lange genug im Tank, um derartige Schwierigkeiten zu verursachen.
Ferner wirkt Ethanol in kleinen Motoren als Lösungsmittel. Es kann alte Kaugummi- und Lackablagerungen auflösen, die dann den Vergaser verstopfen. Wenn das passiert, springt dein kleiner Motor nicht mehr an. Zuerst musst du den Vergaser zerlegen und reinigen.
Sicherheitshinweise
- Verwende zur Lagerung von Benzin niemals Glasbehälter. Es ist sehr gefährlich, weil es sich leicht erhitzen kann. Die Temperaturschwankungen im Inneren können eine Katastrophe auslösen.
- Verwende niemals normale Plastikbehälter oder -eimer für die Lagerung. Unabhängig davon, wie haltbar oder dick sie sind, wird der Treibstoff mit der Zeit Teile des Behälters “schmelzen”, was zu einem Auslaufen führt. Nur speziell dafür gefertigte Kanister aus Kunststoff kommen infrage.
- Lagere das Benzin niemals in geschlossenen Räumen, insbesondere nicht im Haus. Die Garage oder der Keller sind da keine Ausnahme. Ein separater Geräteschuppen ist ein idealer Ort zur Aufbewahrung, sofern er nicht unterirdisch liegt. Der Standort sollte aufgrund der Gefahr austretender Dämpfe gut durchgelüftet sein.
- Fülle auch niemals Behälter in Innenräumen auf. Unfälle können überall und jederzeit passieren, und selbst das einfache Befüllen eines Kanisters mit Benzin kann zu einem Missgeschick führen. Erledige diese Aufgabe im Freien, wo es keine Ablenkung oder störende Gegenstände in der Nähe gibt.
- Lass gelagerten Kraftstoff niemals ohne Kennzeichnung zurück. Gebe immer den Inhalt eines Behälters an, auch wenn er offensichtlich Kraftstoff enthält. Bei der Handhabung und Lagerung von brennbaren Kraftstoffen, speziell von Benzin, sind strenge Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und einzuhalten.
- In den meisten Fällen sind Fässer aus Stahl wesentlich sicherer als solche aus Kunststoff.
- Der Zündpunkt von Benzin liegt zwischen 240 – 500 °C und es explodiert nur, wenn es verdampft (in Fahrzeugen geschieht dies durch die Einspritzdüsen oder den Vergaser).
- Kraftstoff neigt dazu, sich bei heißen/tiefen Temperaturen auszudehnen und zusammenzuziehen. Sowohl die Ausdehnung als auch die Kontraktion führen zum Druckaufbau. Dies führt zum Versagen von Behältern und zum Verschütten von brennbaren Flüssigkeiten und Dämpfen im gesamten Lagerraum. Das Vorhandensein einer Zündquelle – Funken von Lichtschaltern, Garagentoröffnern, dem Warmwasserbereiter und vielem mehr – löst in geschlossenen Räumen eine Explosion aus, wenn sich Dämpfe bilden oder wenn der Brennstoff in offene Flammen gerät.
Andere Kraftstoff-Optionen zur Vorbereitung
- Brennholz: Es muss sechs Monate gelagert werden und trocken sein. Je härter das Holz, desto länger brennt es.
- Propan: Propan ist zwar teurer als andere Brennstoffe, eignet sich aber gut zum Kochen außerhalb des Netzes. Lagere Propan in einem gut belüfteten, trockenen Bereich, fernab von brennbaren Materialien.
- Butan ist ebenfalls ideal für Campingkocher und relativ leicht, im Gegensatz zu Propan.
- Kerosin: Kerosin-Öl-Lampen sind der Klassiker und weitverbreitet unter Preppern, aber das Material ist auch ein alternativer Brennstoff für Heizungen. Das leichte Petroleum ist bei der Verbrennung geruchlos und hat eine hervorragende Heizleistung. Es ist sehr einfach zu lagern. Allerdings ist die Haltbarkeit in einem gewöhnlichen Plastikbehälter gering und hält maximal ein paar Monate.
- Reiner Alkohol ist ein sauber brennender Brennstoff, der perfekt für Alkoholkocher geeignet ist. Verbrennt rückstandsfrei.
- Paraffinlampenöl und Paraffinwachs: klares, rauch- und geruchloses Paraffin ist ein Allzweck-Brennstoff für traditionelle Lampen.
- Zippo oder Feuerzeugbenzin: Zippo wird aus Petroleum in kosmetischer Qualität destilliert und ist die erste Wahl zum Nachfüllen von Feuerzeugen der Marke BIC. Der kühle Brennstoff brennt sauberer und zündet schneller als andere Stoffe. Außerdem erzeugt er weniger Geruch, was ihn zu einer guten Wahl für Jäger macht, die künstliche Gerüche auf ein Minimum beschränken wollen.
- Terpentin: Klean Strip Terpentin wird aus 100 % erneuerbaren Ressourcen hergestellt – aus Baumharz. Da es ein reines Naturprodukt ist, enthält es keine gefährlichen Luftschadstoffe und keine öko-schädigenden Chemikalien. Es brennt sauber.
- Holzkohle: im Wesentlichen verbranntes Holz. Jeder Prepper sollte lernen, wie man Holzkohle herstellt!
- Speiseöle: Als Brennstoff kannst du Speiseöl, Backfett oder jede Art von Fett verwenden, um dein Feuer zu entfachen (Lagerfeuer oder Kerzenlicht)!
- Solarenergie: Prepper haben heute den Luxus von so vielen solarbetriebenen Optionen. Du kannst mit einem kleinen Projekt beginnen, indem du dich einfach mit wiederaufladbaren Solarbatterien eindeckst.
FAQ
Wenn du Kraftstoff einlagerst, denk dran, dass es verderblich ist. Genau wie der Rest deiner Vorräte solltest du den Benzinvorrat regelmäßig verbrauchen und erneuern.
Der Luft ausgesetzt, oxidiert der Treibstoff. Dies bedeutet, dass sich die Oktanzahl des Kraftstoffs ändert. Das führt zu schlammigen Ablagerungen im Motor, die ihn verstopfen und zerstören können.
Verwende niemals altes Benzin in einer teuren Maschine! Aufgrund der Oxidation kann der Kraftstoff sogar so abgestanden sein, dass sich der Generator nicht mehr einschalten oder das Auto nicht mehr fahren lässt – was den Sinn einer Bevorratung zunichtemacht.
Wenn es nicht der Luft ausgesetzt wird, ist Benzin wahrscheinlich einige Jahre haltbar. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du den Kraftstoff nicht länger als ein Jahr aufbewahren.
Um abzuschätzen, wieviel Benzin du vorrätig haben musst, rechne nach:
- Wie viel benötigst du für die Fahrt zu deinem Ausweichquartier?
- Welche Menge brauchst du, um einen Generator für 30 Tage zu betreiben?
Als allgemeine Regel gilt, dass dein Ausweichquartier nie weiter als eine Tankfüllung entfernt sein sollte. Und je mehr alternative Heiz- und Brennstoffe du hast, desto weniger musst du dich auf deinen Generator verlassen.
Es liegt in deinem Ermessen, wie viel (wenn überhaupt) Benzin du als Tauschmittel für den Survivalfall einlagern willst. Ich würde die Vorräte für mich behalten und stattdessen Gegenstände, die ich selbst herstellen kann, für Tauschgeschäfte verwenden.