Während eines langfristigen Stromausfalls benötigst du eine Möglichkeit, um Essen ohne Strom zu kochen. Es gibt vielfältige Optionen dafür, von der Hightech Variante bis hin zum primitiven Weg. Wichtig ist es, für derartige Krisensituationen vorbereitet zu sein und alle notwendigen Materialien zu Hause zu haben.
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Nichts ist schlimmer, als hungrig zu sein und die Tüten mit Nudeln, Reis oder Bohnen nicht zubereiten zu können.
Bevor wir anfangen: Für diejenigen, die neu in der Vorbereitung sind, ist die Verwendung eines Notstromaggregats zur Stromversorgung eines Elektroherdes oder einer Mikrowelle keine gute Idee. Denn diese Geräte verbrauchen innerhalb kurzer Zeit viel Strom.
Es ist viel praktischer, andere Mittel zum Erhitzen / Kochen Ihres Essens zu verwenden. Ein Standard-Gasherd verwendet eine elektrische Zündung und funktioniert deswegen ebenfalls nicht, wenn es zu einem Stromausfall kommt. Am besten fährst du, wenn du einen Gas- oder Holzofen besitzt.
1. Sich selbst erhitzende Mahlzeiten
Eine der einfachsten Methoden, Lebensmittel ohne Strom zu erhitzen, sind Lebensmittelverpackungen mit eingebauten Heizelementen. Vielleicht kennst du derartige Produkte aus MREs (Meals Ready to Eat), welche von den US-Truppen verwendet werden. Hier löst ein Verdrehen oder Schütteln eine chemische Reaktion aus. Ein Teil der Verpackung erhitzt sich. Diese erzeugt genug Wärme, um den Inhalt des Behälters zu erwärmen. Vereinzelt ist es auch möglich, diese Flameless Heater im Internet zu kaufen.
2. Kleine klappbare Campingkocher mit Brennstoffkonserven
Diese winzigen Kocher lassen sich zur Aufbewahrung flach zusammenfalten und sind so konzipiert, dass du eine größere, flache Oberfläche zum Kochen hast. Jene passt über die Oberseite eines kleinen, runden Kraftstoffbehälters, welcher mit Sterno oder flüssigen Kraftstoffkonserven befeuert wird. Die Heizleistung ist begrenzt, sodass diese Option besser zum Erwärmen oder Aufwärmen geeignet ist, als eine ganze Mahlzeit von Grund auf neu zu kochen.
Sofern eine ausreichende Belüftung vorhanden ist, kannst du den Kocher auch in Innenräumen betreiben. Sterno-Dosen kennst du vielleicht von Buffets in Hotels, wo sie normalerweise im Einsatz sind und die Speisen dort warm halten. Zusammengefaltet passen die Campingkocher in jeden Notfallrucksack.
Eine andere Möglichkeit sind Alkoholöfen. Gegenüber Sterno verdunstet Alkohol jedoch und es ist schwierig, das Mittel langfristig zu lagern.
3. Tragbarer Butanherd
Ähnlich groß wie ein Laptop (aber dicker), können diese tragbaren Kochherde fast überall mit hingenommen werden. Sie erzeugen genug Wärme, um richtig zu kochen. Allerdings sind die Butangas-Kanister ziemlich teuer und enthalten nur eine begrenzte Menge an Brennstoff. Für kurzfristige Einsätze in Innenbereichen sind sie optimal. Vor allem, weil sie auch wenig Platz benötigen.
4. Teelicht-Ofen
Ein Teelicht allein liefert nicht genug Wärme, um Wasser oder Nahrung zuzubereiten. Wenn du jedoch eine geschlossene Kanne auf einige Teelichter stellst, fängt die Kanne die Wärme ein und bringt langsam das Essen im Inneren zum Kochen. Allerdings solltest du viel Geduld mitbringen (und feuerfeste Materialien verwenden). Für einen Eintopf kannst du gut und gerne 8+ Stunden einplanen, ehe er fertig ist. Ein weiterer Vorteil der Teelichter: Sie erwärmen den Raum. Sorge für eine ausreichende Belüftung im Raum, um keine Kohlenmonoxid-Vergiftung zu erleiden.
5. Kombinationsherde
Wenn dein Lagerplatz begrenzt ist, könntest du auf einen Herd zurückgreifen, der halb mit Strom und halb mit Gas betrieben wird. Derartige Kochfelder sind schwierig zu beschaffen, aber sehr nützlich. Bevorzugt kamen diese Produkte in Osteuropa zum Einsatz.
6. Holzofen
Mit einem Holzofen kannst du dein Zuhause heizen und bei Stromausfällen kochen. Es gibt jedoch einen Nachteil, sofern du nicht schon einen derartigen Ofen besitzt: Die Installation und Inbetriebnahme ist kostspielig und zeitintensiv. Zum einen muss dein Schornstein dafür geeignet sein. Dein Kaminkehrer ist der beste Ansprechpartner dafür. Er kann dir Schwachstellen und Hürden aufzeigen. Zudem benötigst du ausreichend Platz zur Holzlagerung. Die gute Nachricht ist, dass Holzöfen eine angenehme Hitze erzeugen.
7. BBQ-Grill
Dein Grill ist eine gute Option zum Kochen. Darauf kannst du sogar Wasser erwärmen. Es versteht sich von selbst, dass du hier nur im Freien Essen zubereiten kannst. In Innenräumen ist die Brandgefahr groß. Zudem stoßen Holzkohlegrills Unmengen an Kohlenmonoxid aus.
Das geruchlose, unsichtbare Gas ist für viele Todesfälle jährlich in Deutschland verantwortlich.
8. Offenes Feuer
Kochen am offenen Feuer kann viel Spaß machen. Leider ist es nicht so einfach, darauf vernünftig zu kochen. Für den Anfang musst du viel Brennmaterial in Form von trockenem Holz zur Hand haben. Es erfordert zudem Geschick, auf offener Flamme zu kochen, da diese herum weht und in der Höhe variiert. Sei nicht überrascht, wenn dein Topf mit Reis anbrennt.
Das nächste Problem beim Kochen am offenen Feuer ist die Frage, worauf du deinen Topf oder Pfanne abstellst. Die einfachste Option ist die Verwendung eines BBQ-Grillgestells. Wenn du keinen hast, kannst du auch aus längeren Ästen eine kreuzförmige Konstruktion über der Feuerstelle basteln, an denen du dein (feuerfestes) Gefäß aufhängst.
9. Solarkocher
Ein Solarkocher ist eine Box, die Wärme von der Sonne einfängt und daraus Lebensmittel darin kocht. Du kannst diesen entweder selbst bauen oder günstig im Handel kaufen. Natürlich funktioniert diese Kochvariante nur an sonnigen Tagen. Ansonsten solltest du genügend Zeit zur Zubereitung der Speisen mitbringen.
10. Klopapierofen
Dieser Ofen ist einfach konzipiert und eine gute Notlicht- und Wärmequelle. Zur Herstellung benötigst du eine Dose Thunfisch in Öl und etwas Toilettenpapier.
Und so funktioniert es:
- Öffne die Dose
- Nimm einige Blatt Klopapier und lege es flach über den Thunfisch. Warte ab, bis das Öl absorbiert wird. Das Papier sollte den Doseninhalt komplett bedecken.
- Zünde das Ganze an.
Für etwa 20 Minuten wirst du eine Flamme haben. Nutze diese sinnvoll. Sofern du einen Abstandshalter hast, kannst du sogar einen Topf darüber stellen. Und lass dir den Thunfisch schmecken, sobald das Feuer erloschen ist.
Weitere interessante Infos findest du im Artikel “Prepper-Liste”
Weitere häufig gestellte Fragen zum Thema
Welche Kochmöglichkeit ist die beste?
Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten. Probiere aus, was dir am besten liegt. Wenn du über keinen Garten, eine Terrasse oder Balkon verfügst, solltest du von Outdoor-Kochmöglichkeiten die Finger lassen.
Was kann ich kochen?
Je aufwendiger das Gericht ist, desto mehr Energie musst du aufwenden. Selbst die Zubereitung von rohen Kartoffeln, Pasta und Reis ist nicht sehr energieeffizient. Beschränke dich auf das Notwendigste. In einem Krisenfall musst du kein 5-Gänge-Menü zaubern.
Was sollte ich zusätzlich zur Hand haben?
In jedem Fall sollte ein Feuerlöscher immer griffbereit sein. Im Indoor-Bereich können ein Kohlenmonoxid- und ein Rauchmelder dein Leben retten. Sorge immer für ausreichende Belüftung in den Räumen. Selbst, wenn es draußen kalt ist.