HIKMICRO Lynx LC06 Test

Zusammenfassung für Schnellleser

Die HIKMICRO Lynx LC06 ist ein Wärmebildgerät für Einsteiger oder für den gelegentlichen Einsatz im Wald. Durch die geringe Auflösung ist das Erkennen von Details auf größere Entfernung schwierig.

  • Die Auflösung beträgt 160 x 120 px
  • 6,2 mm Brennweite, nicht manuell fokussierbar
  • Bis zu 4-facher Digitalzoom möglich
  • Bilder und Videos können auf dem integrierten 8 GB Speichermodul abgelegt werden
  • Der Lithium-Akku lässt sich mittels Powerbank betreiben

Lieferumfang und erster Eindruck

U-Boot-förmige Wärmebildkameras scheinen das Markenzeichen von HIKMICRO zu sein. Diesen Eindruck bekommt man zumindest, wenn man die Modelle des Herstellers betrachtet. Auch das Lynx LC06 bildet hier keine Ausnahme. Das tragbare Monokular ist mit seinen knapp 250 g relativ leicht. Im Jagd- oder Wandergepäck fällt das Produkt mit seinem Gewicht kaum auf. Doch bekanntlich sind es ja die inneren Werte, welche zählen.

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Die Thermalkamera wird mit Schutzhülle, Umhängeband und Reinigungstuch geliefert. Eine Betriebsanleitung ist ebenfalls enthalten, diese ist jedoch nicht in allen Sprachen verfügbar.
Das Gerät selbst liegt gut in der Hand und macht einen sauber verarbeiteten Eindruck.

HIKMICRO Lynx LC06: Technische details

  • Auflösung: 160 x 120 px
  • Bildfrequenz: 50 Hz
  • Display: 720 x 540 px, LCOS
  • Modi: Black Hot, White Hot, Red Hot, Fusion
  • FFC (Flat Field Correction): Automatische, manuelle, externe Korrektur
  • Digitales Zoom: 1 ×, 2 ×, 4 ×
  • Speicher: 8 GB, integriert
    Integrierte Video- und Bildaufnahme
  • Betriebszeit: 10 Stunden ununterbrochen; 7,5 Stunden mit eingeschaltetem WLAN-Hotspot und CVBS
  • Wi-Fi: Ja

Bedienung

Das geringe Gewicht und die Maße von 15,83 × 6,10 × 5,70 cm machen sich auch in der Handhabung positiv bemerkbar. Die Tasten zum Einschalten, Einstellen und zur Bedienung der zahlreichen Funktionen der Thermalkamera befinden sich auf der Oberseite der Lynx LC06 von HIKMICRO.

Die Bedienung ist relativ einfach und fast selbsterklärend. Wer möchte, kann einen kurzen Blick ins Handbuch werfen. Allerdings reicht es aus, selbst ein wenig mit den Einstellungen und Knöpfen herumzuspielen, um sich damit vertraut zu machen. Damit geht beim Outdoor-Einsatz keine wertvolle Zeit verloren.

Das Gehäuse selbst ist leicht gummiert, wodurch das Modell selbst bei niedrigen Temperaturen oder nassen Fingern gut zu halten ist. Wer schon einmal im Winter mit derartigen Problemen zu kämpfen hatte, wird diesen Vorteil zu schätzen wissen.

Ein stabiles Umhängeband ist bei der Lieferung direkt dabei. Damit lässt sich das Lynx LC06 schnell und unkompliziert um den Hals hängen und ist jederzeit griffbereit.

PRO’S

✅ Eingebautes 8 GB Speichermodul

✅ WI-FI-Funktion zum Livestreamen

✅ Bis zu 4-fach Digitalzoom

✅ Hot-Spot-Erkennung

CON’S 

❌ Kleiner Sensor, nur zum Erkennen von Wärmeobjekten auf kurzer Distanz geeignet

Optische Leistung und Auflösung

Technisch betrachtet ist das Modell ein Einsteigergerät. Selbst wenn die Ausstattung umfangreicher ausfällt als bei Thermalkameras anderer Markenhersteller. Das Lynx LC06 verfügt über eine Brennweite von 6,2 mm, welche allerdings nicht manuell fokussierbar ist, sowie eine Auflösung von 160 × 120 Pixel. Erkannte Wärmeobjekte werden auf dem im Gerät integrierten LCOS-Display mit 720 × 540 px ausgegeben.

Der Hersteller gibt eine Erkennungsreichweite von 0 bis 150 Metern an. Wie man zahlreichen Käufer-Rezensionen entnehmen kann, ist der obere Wert utopische Theorie. Denn in der Praxis sieht es anders aus. Sicheres Ansprechen ist bis 30 m möglich, bis 70 m Entfernung lassen sich größere Thermalquellen erkennen. Allerdings wird das Erkennen hier erheblich schwierig, selbst erfahrene Naturbeobachter bzw. Waidleute müssen oft raten, was die Lynx LC06 anzeigt.

Auch der im Gerät integrierte Zoom schafft hier keine Abhilfe. Umgebungstemperatur und andere Umstände können ebenfalls das Ergebnis und die Reichweite negativ beeinflussen. Wer diese Wärmebildkamera von HIKMICRO für spezielle Aufgaben nutzen will, wie etwa für Gebäudeüberwachung oder Rettungsaufgaben, sollte aus diesem Grund auf ein anderes Modell mit einem größeren Sensor zurückgreifen.

Erkannte Wärmequellen lassen sich auf dem im Gerät verbauten LCOS Display in 4 verschiedenen Farbmodi ausspielen. Dies ist optimal, um die für sich passende Einstellung zu finden und die Thermalobjekte auf einen Blick einordnen zu können.

Einzelbild- und Videoaufzeichnungsfunktion

Moderne Wärmebildkameras können mittlerweile weitaus mehr als nur Thermalquellen erkennen. Die HIKMICRO Lynx LC06 bildet hier ebenfalls keine Ausnahme. Das Modell ist mit einem 8 GB starken Speichermodul ausgerüstet, worauf sich Video und Fotos abspeichern lassen.

Mithilfe der integrierten Wi-Fi-Funktion ist es allerdings möglich, die aktuellen Sichtungen auf das Smartphone oder ein Tablet zu übertragen. Auf diesen Geräten ist die Bildschirm-Auflösung wesentlich höher, sodass sich auch die Wärmeobjekte teilweise besser darauf erkennen lassen. Für die erfolgreiche Kopplung ist die Installation einer kostenlosen App notwendig.

Durch die geringe Auflösung ist eine Aufzeichnung in Full-HD möglich. Die ausgespielten Aufnahmen sind pixelig und gerade auf weiter Distanz ist es oft schwierig, Details zu erkennen.

Stromversorgung

Das tragbare Monokular-Gerät ist mit einer wiederaufladbaren Lithium Batterie ausgestattet, welcher laut Hersteller bis zu 10,5 Stunden im Dauerbetrieb (und ausgeschaltetem Wi-Fi) durchhält. Ein Käufer gibt in seiner Bewertung an, dass die Ladezeit des Akkus 4 Stunden beträgt, was seiner Meinung nach sehr lang ist. Dies sollte man vor der Verwendung der Lynx LC06 mit einplanen, wobei sich die Wärmebildkamera auch mittels einer Powerstation mit Energie versorgen lässt.

Die von HIKMICRO angegebenen Akku-Laufzeiten sind extrem lang und erreichen in der Praxis selten diese Werte. Es ist ratsam, bei Nichtgebrauch das Gerät in den Stand-By-Modus zu versetzen. Per Knopfdruck ist es schnell wieder einsatzbereit. Dieser Modus ist nicht ganz lautlos, einige Modelle geben leise Geräusche von sich. Trotzdem wesentlich energiesparender, als die Kamera ständig im Dauerbetrieb zu halten.

Verwendungsmöglichkeiten

Bedingt durch die technische Ausstattung sind die Einsatzmöglichkeiten der HIKMICRO Lynx LC06 sehr eingeschränkt. Das Erkennen von größeren Wärmequellen auf kurzer Distanz ist möglich. Dazu gehören beispielsweise Beobachtungen auf der Kirrung und das Ansprechen von Wild während einer Waldjagd. Beim Camping ist es möglich, unliebsame Besucher nachts in direkter Nähe zu sehen.

Fazit

Nach Auswertung zahlreicher Rezensionen und Beschreibungen zeigt sich deutlich, dass das Modell aus dem Hause HIKMICRO ein Einsteigermodell ist. Wer gerne Wildbeobachtungen auf kurzer Distanz vornimmt, egal ob am Tag oder Nacht, wird mit diesem Gerät seinen Geldbeutel nicht zu sehr belasten. Für Outdoor-Enthusiasten und Jägern mit mehr Anspruch, sind andere Produkte empfehlenswert. Lese auch unseren Artikel “Der Wärmebildkameras für die Jagd im Test” für mehr Modelle.

Weitere häufig gestellte Fragen zum Thema

Lässt man die geringe Auflösung außer acht, so wird von einigen Käufern bemängelt, dass das Lynx LC06 im Standby-Modus Geräusche von sich gibt und warm wird.

Nein, dafür ist die Auflösung zu gering. Wer Wärmequellen auf größerer Distanz zuverlässig erkennen möchte, sollte auf ein anderes Modell umsteigen.

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