Liemke Wärmebild-Vorsatzgerät Luchs 1 Test

Seit 2008 vertritt LIEMKE führende Hersteller von Wärmebildgeräten im Behördenbereich und seit dem Jahr 2014 entwickelt das Unternehmen selbst eigene Optiken in diesem Sektor. Die Modelle liegen preislich weit außerhalb des unteren Preissektors und deswegen ist es interessant zu wissen, wie leistungsstark und praxisnah sie sind.

Wir haben für Euch das LIEMKE Wärmebildgerät Luchs 1 etwas genauer unter die Lupe genommen.

Zusammenfassung für Schnellleser

Das Wärmebildvorsatzgerät Luchs 1 von LIEMKE ist eine leistungsfähige Dual-Use-Kamera, welche sich durch die gute und kontrastreiche Auflösung in Wald- und Feldrevieren gleichermaßen einsetzen lässt. Mit etwa 9 Stunden Akkuzeit hält das Modell selbst lange Ansitze problemlos durch.

  • WIFI-Funktion, welche mittels App Livestream auf Smartphone bzw. Tablet ermöglicht
  • die Auflösung des hochwertigen OLED Displays beträgt 1024 x 768 px, wobei die volle Bildbreite genutzt wird
  • 32 mm Objektivdurchmesser
  • breites Sehfeld mit 22 m bei 100 m Sicht

Liemke Luchs 1: Technische Details

  • 640×512 12μm VOx Sensor

  • Reichweite beträgt etwa 1750 m

  • Sehfeld von 22 m auf 100 m Sicht

  • WIFI-Funktion

  • 9 Stunden Akku-Laufzeit, 4800 mAh Lithium-Ionen-Akku

  • 3 Bedienmodi, individuell konfigurierbar

  • leiser Kalibrierungsvorgang

  • Gewicht: 580 g

  • Größe: 161 x 64 x 65 mm

  • Speicherkapazität: 32 GB

  • Display: 1024 x 768 px

  • Optische Vergrößerung: 1x

  • Objektivlinse: 32 mm / F1.0

  • Auflösung: 640 x 512

  • Mikrobolometer
    Einsatztemperatur: -20°C bis +50°C

     

Lieferumfang und erster Eindruck

Das Produkt aus dem Hause LIEMKE trägt die Bezeichnung “Vorsatzgerät”, was aber ein wenig irreführend ist. Denn tatsächlich ist eine Verwendung als Dual-Use-Kamera möglich. In der Praxis bedeutet dies, dass ihr das Luchs 1 auch ohne Waffe verwenden könnt. Ihren eigentlichen Einsatz und ihre Stärken zeigt die Thermalkamera aber vor dem Zielfernrohr.

Die etwa 580 g schwere Wärmebildkamera liegt gut in der Hand. Im Lieferumfang befinden sich neben Netzteil, USB-Kabel zum Laden des Akkus, einem Putztuch und der Bedienungsanleitung auch ein Gewindeadapter und der dazu gehörende Werkzeugschlüssel. Damit könnt Ihr das Vorsatzgerät direkt auf Eurer Langwaffe montieren.

Das Gehäuse selbst fühlt sich robust an und besteht aus Aluminium. Dieses Material ist sehr witterungsbeständig, wie sich aus Rezensionen entnehmen lässt. Laut Angaben des Herstellers wurde das Modell nach Anforderungen für Premium-Zielfernrohre getestet und ist nach IP67 staub- und wassergeschützt. Im Jagdalltag bedeutet dies, dass weder Regen noch Schnee der Wärmebildkamera etwas anhaben können.

PRO’S

✅ ein großes Sehfeld von 22 m (auf 100 m Sicht)

✅ Akkulaufzeit von ungefähr 9 Stunden

✅ 5 Farbmodi

✅ WIFI-Funktion

✅ kann als Dual-Use-Gerät genutzt werden

✅ staub- und wassergeschützt nach IP67-Zertifizierung

CON’S 

❌ relativ hoher Kaufpreis

Bedienung

Die Handhabung vom LIEMKE Luchs 1 ist relativ unkompliziert. Der Flügelschalter zum Ein- und Ausschalten befindet sich auf der linken Gehäuseseite. Selbst nachts ist es kein Problem, diesen zu betätigen. Wie immer lautet unser Tipp an Euch: Macht Euch vor dem ersten Einsatz mit der Bedienung vertraut. So fällt es Euch leichter, in der Praxis mit dem Thermalgerät zurechtzukommen und sicher Wild anzusprechen.

Über den Kippschalter lässt sich das Luchs 1 auch in den Standby-Modus versetzen. Die Betätigung ist leise, sodass Euch Wild in der näheren Umgebung akustisch nicht mitbekommt. Auf der Oberseite des Produkts befinden sich drei Buttons, welche Ihr nach Lust und Laune selbst belegen könnt. Legt zum Beispiel selbst fest, mit welcher Taste die Videoaufzeichnung starten soll. Die Programmierung der Tasten erfolgt im Menü.

Bereits die erste Inbetriebnahme überzeugt. Denn es dauert gerade einmal 5 Sekunden, ehe das Wärmebildgerät einsatzbereit ist. In dieser Zeit kalibriert das Gerät. Ein sicherer Schuss ist währenddessen nicht möglich. Rechnet auch damit, dass die Kalibrierung in regelmäßigen Abständen erfolgt. Erkennbar ist dieser Prozess an dem eingefrorenen Bild. Der Vorgang dauert nur wenige Augenblicke und ist absolut lautlos.

Optische Leistung und Auflösung

Das Dual-Use-Gerät spielt mit einem Verkaufspreis von rund 3549 € (Stand Dezember 2022) am Rande der oberen Preisliga. Dafür hat die Wärmebildkamera auch in seiner Leistungsfähigkeit einiges zu bieten. Der Luchs 1 besitzt eine manuell fokussierbare Frontlinse mit einem Durchmesser von 35 mm. Der Schutzdeckel ist fest montiert und klappt beim Öffnen nach oben. Ein Vorteil, denn so wird der Verlust des Deckels ausgeschlossen.

Die Auflösung des VOx-Detektors liegt bei 640×512 Pixel, wobei die Abbildungsleistung des Pixel Pitches 12 μ beträgt. Die Wärmequellen werden mit einer Auflösung von 1024 x 768 px auf das im Gerät integrierte OLED-Display ausgespielt. Im Vergleich zu anderen Modellen ist der Bildschirm im Zielfernrohr auch nicht als Quadrat zu erkennen. Denn das Bild füllt auch die Ränder rechts und links aus und gewährleistet einen besseren Überblick.

Positiv zu bewerten ist dabei, dass die Thermalquellen sich scharf von der Umgebung abgrenzen und die Temperaturunterschiede fein angezeigt werden. Selbst störende Äste sind gut erkennbar, sofern die Einstellungen passen. Wer öfter in einem Waldrevier jagt, wird die Vorzüge zu schätzen wissen.

Einzelbild- und Videoaufzeichnungsfunktion

Das digitale LIEMKE Wärmebild-Vorsatzgerät Luchs 1 ist mit einem integrierten 32 GB Speichermedium ausgerüstet. Mit diesem ist es möglich, Videos und Fotos aufzuzeichnen. Entweder, Ihr lest die Daten später mittels USB-Datenkabel aus (dieses ist im Lieferumfang bereit enthalten) oder aber Ihr nutzt die vorhandene WIFI-Funktion. Mit diesem könnt Ihr auch ein Smartphone mittels einer App koppeln und die Sichtungen in Echtzeit ausspielen.

Die Reichweite des WIFI-Moduls beträgt etwa 5 Meter. Das heißt, dass bei Bedarf ein anwesender Jagdkumpan mittels Laptop bzw. Handy in einem Livestream sieht, was Eure Kamera gerade entdeckt

Stromversorgung

LIEMKE hat sein digitales Vorsatzgerät mit einem 4800 mAH Lithium-Ionen-Akku ausgerüstet. Dieser ist fest verbaut und lässt sich mittels USB-C-Anschluss problemlos aufladen. Normalerweise ist es sinnvoll, bei Nichtgebrauch das Gerät in den Standby-Modus zu versetzen. Aber macht Euch keine Gedanken, wenn Ihr die Kamera im Dauermodus laufen lasst. Denn der Akku hält bis zu 9 Stunden problemlos durch.

So könnt Ihr übrigens auch vermeiden, dass das Luchs 1 bei jedem erneuten Einschalten eine Kalibrierung durchführt und das Antragen eines Schusses verzögert.

Verwendungsmöglichkeiten

Das Dual-Use-Gerät von LIEMKE ist äußerst anpassungsfähig. Durch seine gute Auflösung und das gestochen scharfe Bild könnt Ihr die Kamera für Wald- und Feldreviere nutzen. Geeignet ist das Modell zur Montage mit Drückjagd- und Universal-Zielfernrohren.

Fazit

Die technische Ausstattung und die Auflösung des Luchs 1 Vorsatzgerätes von LIEMKE ist gut und der hohe Preis durchaus angemessen. Neben der technischen Ausstattung ist die Thermalkamera äußerst vielseitig und als Dual-Use-Gerät nutzbar. Perfekt geeignet für Feld- und auch Waldreviere. Weitere Nachtsicht-Vorsatzgeräte im Test findest du hier.

Weitere häufig gestellte Fragen zum Thema

Das Wärmebild-Vorsatzgerät besitzt eine Zertifizierung nach der IP67 Schutzklasse. Ein kurzes Untertauchen der Kamera im Wasser ist möglich, ohne dass die empfindliche Technik davon in Mitleidenschaft gezogen wird. Das bedeutet nicht, dass Ihr das Luchs 1 zum nächsten Tauchurlaub mitnehmen solltet. Aber ein Regenschauer kann dem Modell keinen Schaden zufügen.

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