Infrarot- bzw. Wärmebildkameras erleichtern in vielen Branchen die Arbeit enorm. Ihr volles Potenzial können die Kameras bei Luftbildaufnahmen entfalten. Zum Beispiel, um in der Solarwirtschaft fehlerhafte Module oder aber Kältebrücken in Gebäuden zu entdecken.
In der Landwirtschaft und bei der Jagd werden Drohnen mit Wärmebildkameras seit einigen Jahren verstärkt zur Kitz- und Nachsuche eingesetzt. Auch bei Rettungseinsätzen und zur Lagebeobachtung kommen die Fluggeräte vermehrt zum Einsatz.
Die Anafi Thermal aus dem Hause Parrot erschien ungefähr Mitte 2018 auf dem Markt und kann durch viele Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten punkten. Gerade einmal knapp über 300 g bringt das kompakte Modell auf die Waage und ist mit zwei leistungsfähigen Kameras ausgerüstet.
Uns liegt die kleine Drohne im Original vor, weshalb wir sie für Euch auf Herz und Nieren testen konnten. Erfahrt mehr, was der kleine Flugkünstler so alles kann und wo seine Schwachstellen liegen.
Ihr wollt Euch nicht mit einem ewig langen Test-Artikel aufhalten, sondern lieber gleich zu den relevanten Punkten kommen? Dann wären hier die Informationen zur technischen Ausstattung der Wärmebild-Drohne:
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Parrot Anafi: Technische Details
- Gewicht: 315 g
- Flugzeit: ca. 26 Minuten
- Kameras: 2
- Kamera-Auflösung: 4k HDR mit 21 MP Sony-Sensor, 180° Neigungswinkel, 3-fach Zoom
- Thermalkamera: Lepton-3.5-Sensor
- Wifi-Verbindung: bis zu 4 km
- USB-Anschlüsse: USB-C (Aufladen), USB-A (Anschluss)
- Features: bis zu 50 km/h windbeständig; Wärmebildkamera FLIR (-10°C bis +400°C)
Lieferumfang
- 1 ANAFI Wärmebild Drone
- 1 Parrot Sky-Controller 3
- 3 Smart Batterien
- 1 Tablet Halter
- 8 Ersatz-Propellerblätter
- 1 micro SD-Karte mit 16 GB Speicherkapazität
- 1 Transporttasche
- 1 Multi-Port-USB-Ladegerät
- 4 USB-A/USB-C-Kabel
Der erste Eindruck
Das kleine Fliegengewicht zählt zu den Multicoptern und ist mit GPS und Zoomfunktion ausgestattet. Zusätzlich bereichern eine 4k Kamera mit 21 Megapixel und 3-fach Zoom, sowie eine radiometrische FLIR Wärmebildkamera die Ausstattung. Ein 3-Achsen-Gimbal gleicht ruckartige Erschütterungen, Bewegungen und Verwacklungen der X-Achse mittels elektronischen Sensoren aus.
Gleichzeitig ermöglicht es die Ausrichtung der Y-Achse, ohne dass sich der Copter groß um sich selbst drehen müsste. Damit lassen sich eindrucksvolle neue Perspektiven einfangen. Ein Feature, welches nicht nur Hobby- und Naturfilmer zu schätzen wissen.
Auf den ersten Blick und sicher verstaut in der robusten Transporttasche wirkt die Parrot Anafi Thermal äußerst unscheinbar. Das schmale graue Hardcover-Case schützt die Drohne und deren reichhaltiges Zubehör. Das dunkelgraue Behältnis besitzt große Ähnlichkeit mit einer kleinen Kameratasche und lässt sich bequem mittels Trageschlaufe oder -riemen transportieren.
Große Vorbereitung für den Start braucht es nicht: Auspacken, Rotorarme entfalten, einschalten und schon ist der Multicopter theoretisch fertig für den Rundflug. In der Praxis wäre es natürlich noch ratsam, auf GPS-Empfang zu warten. Was jedoch sofort auffällt: Der Kunststoffrahmen der Drohne wirkt filigran, was sich im geringen Gewicht der Parrot bemerkbar macht.
Bilder und Videos könnt Ihr entweder live an Euer Smartphone schicken oder nach dem Flug über die im Lieferumfang enthaltene 16 GB Micro SD-Karte auslesen. Die Aufnahmemöglichkeit der SD-Karte lässt allerdings zu wünschen übrig, ist sie doch im Stil einer uralten SIM-Halterung.
Die Steuerung des fliegenden Auges
Der Skycontroller 3 dient der komfortablen Steuerung der Kamera Drohne. Es geht natürlich auch ohne, was jedoch nur geübten Nutzern zu empfehlen ist: Geflogen wird in diesem Fall mittels Handy bzw. Tablet und der installierten App. Die Halterung für das Smartphone kann Geräte bis zu einer Größe von etwa 15,24 cm (6 Zoll) aufnehmen.
Besonders erwähnenswert: Direkt nach dem Druck auf die entsprechende Taste an der Fernsteuerung startet die Anafi die Motoren und hebt auf eine Höhe von etwa einem Meter ab.
Zurück zum Controller: Mit knapp 390 g liegt er gut in der Hand, die Bedienelemente sind leicht mit den Fingern erreichbar. Das ermöglicht eine bequeme, feinfühlige und fast intuitive Bedienung. Es gibt keinen separaten An- oder Ausschalter. Die Fernbedienung schaltet sich ein, sobald sie aufgeklappt wird.
Im Lieferumfang ist kein Display enthalten, dafür könnt Ihr Euer Smartphone oder Tablet verwenden. Je größer der Bildschirm, desto mehr Details könnt Ihr verständlicherweise darauf erkennen. Auf den ersten Blick wirkt die Fernsteuerung wie der Controller einer X-Box. Positiv erwähnenswert ist die Tatsache, dass das Fluggerät präzise und zuverlässig auf jede Eingabe am Handsender reagiert. Die maximale Geschwindigkeit und Reaktionszeit könnt Ihr dabei für alle Achsen frei einstellen.
Eines vorweg: Die Anafi Thermal verfügt, ebenso wie die Modelle ohne Wärmebildtechnik, über einen Ultraschallsensor zur Hinderniserkennung. Eine Kamera auf der Unterseite wird zur genauen Startpositionsbestimmung verwendet. Ihr hab jedoch keinen Zugriff auf die Bilder. Der Ultraschallsensor misst den Abstand zum Boden und bei Nähe zu Hindernissen UNTER der Parrot. Fliegt man zum Beispiel über ein Dach, verringert dieser Sensor das Risiko des Crashs. Ansonsten hat die Drohne aber keinerlei Hinderniserkennung, wie sie beispielsweise bei der Mavic 2 von DJI vorhanden ist. Besonders Umsteiger auf die Anafi könnten damit Anfangs ein Problem haben.
Wie wird geflogen?
Ihr habt verschiedene Möglichkeiten, um das Fluggerät in die Luft zu bekommen: Nur mit der Fernsteuerung (auf Sicht), per Smartphone bzw. Tablet oder aber mit der Kombination aus Skycontroller 3 und Smartphone. Klingt am Anfang ein wenig verwirrend, aber lasst uns Licht ins Dunkel bringen:
Wenn Ihr kein Handy oder Tablet zur Hand habt, könnt Ihr auf die traditionelle Weise zur Fernsteuerung greifen und das kleine Fluggerät damit steuern. Rauf, runter, links, rechts – das alles funktioniert damit einwandfrei. Ihr habt eine Drohne, welche den Bewegungen der kleinen Steuerknüppel folgt. Mehr aber auch nicht. Bedenkt man den Preis und die technischen Möglichkeiten, welche sich mit der Parrot Anafi bieten, ist diese Art des Fluges nun wirklich nicht ratsam. Für solche Zwecke gibt es verhältnismäßig günstige (Spielzeug-) Drohnen.
Der Skycontroller ist mit einer Halterung für Handys ausgerüstet. Das externe Gerät wird mittels Kabel mit der Fernsteuerung verbunden und schon erschließt sich dem Piloten das volle Spektrum der Parrot Thermal. Live könnt Ihr am Display verfolgen, was die Kamera Eurer Drohne sieht. Doch das ist noch lange nicht alles. Auf die Details gehen wir gleich noch ein.
Auch ohne Controller könnt Ihr die Anafi abheben lassen. Das erfordert, neben dem Smartphone natürlich, ein wenig Fingerspitzengefühl. Denn in diesem Fall fehlen Euch die Bedienelemente der Fernsteuerung.
Beeindruckend ist die Start- und Landefunktion. Denn beides erfolgt mittels Knopfdruck. Wer Lust hat, kann die Drohne auch von der Handfläche starten lassen. Eine lustige Funktion, um Freunde oder Zuschauer zu beeindrucken. Mehr allerdings auch nicht.
FreeFlight 6
Ohne App geht es nicht. Zumindest, wenn Ihr mehr wollt, als das Gerät nur wie eine Steinzeit-Drohne in der Gegend herumfliegen zu lassen. Freeflight 6 ist für Android und mittlerweile auch für iOS im jeweiligen App-Store gratis verfügbar. In-App Käufe müsst Ihr bei dieser Version der Kameradrohne nicht tätigen.
Denn Optionen, wie beispielsweise “Follow-Me”, sind hier bereits freigeschaltet. Von der Anwendung heraus habt Ihr zahlreiche Einstellmöglichkeiten und Ansichten. Wechselt beispielsweise zwischen Thermalansicht und normaler Kameramodi. Seht auf einen Blick, wie hoch Ihr fliegt, wie schnell und behaltet den Ladestatus Eures Akkus im Auge. Um Einstellungen vorzunehmen, müsst Ihr nicht landen, sondern könnt sie direkt über die App an die Drohne weitergeben.
Eine Kombination beider Kameraansichten ist ebenfalls möglich. Detailliert und farblich gekennzeichnet könnt Ihr auf diese Weise thermische Unterschiede sichtbar machen. Dabei stehen Euch 3 Einstelloptionen zu Verfügung:
- Spot: Nur die kältesten und heißesten Punkte werden sichtbar hervorgehoben
- Relative: Hier wird Euch die Spanne der Temperaturunterschiede angezeigt
- Absolute: Ihr könnt hier die gewünschte Spanne der zu messenden Temperatur selbst definieren
Ebenfalls möglich in FreeFlight 6 ist das Anzeigen von Videos und Fotos. Im Zusammenspiel mit der Software FLIR Tools könnt Ihr bei Bedarf Berichte als PDF erstellen.
Flugmodi
Die Drohne Parrot Anafi steht – wenn sie nicht ferngesteuert wird oder einer vorprogrammierten Flugroute folgt – wie angewurzelt in der Luft. Auch ein etwas stärkerer Wind stellt für das kleine Fluggerät kein Problem dar. Besonders erwähnenswert ist der weitgehend geräuscharme Flug. Dadurch lassen sich Personen oder Tiere unbemerkt aus der Nähe beobachten und identifizieren. Die Begrenzung der Höhe oder Distanz erfolgt durch Einstellungen in der App.
Ihr habt die Möglichkeit, die Drohne auf Sicht oder mittels eines GPS-unterstützten Flugmodus zu fliegen. Diese könnt ihr direkt am Display einprogrammieren. Das vereinfacht die Bedienung der Drohne, wenn Ihr bereits im Vorfeld über Eure Flugroute Bescheid wisst. Auf diese Weise könnt Ihr genau definieren, welche Werte die Kameras liefern und Euch währenddessen selbst auf das Wärmebild konzentrieren . Dies hat sich zum Beispiel bei der Kitzsuche bewährt. Erwähnenswert ist, dass es keine Terrainfollow-Funktion ab Werk gibt, um eine konstante Höhe zu halten. Das muss relativ kompliziert über die Software von Drittanbietern erfolgen.
Verschiedene halbautomatische und automatische Flugmodi sind verfügbar, die interessante Flugmanöver und Aufnahmemöglichkeiten bieten:
Cameraman
Dieser Modus ist interessant, wenn Ihr Euch nicht auf den Flug und ein Objekt gleichzeitig konzentrieren könnt bzw. möchtet. Die manuelle Steuerung verlangt doch einiges an Können ab. Der Kaufpreis liegt im niedrigen 5-stelligen Bereich. Aus diesem Grund ist es lohnenswert, die Drohne wieder heil zu Boden zu bekommen. Die Einstellung “Cameraman” hilft Euch dabei. Markiert ein Objekt und die Parrot behält dieses automatisch im Blick, während Ihr Euch um die Flugsteuerung kümmert.
Follow-Me
Wird diese Option gewählt, verfolgt der Multicopter selbstständig den Controller. Das zuvor markierte Objekt bleibt dabei ständig im Bild. So könnt Ihr beispielsweise eine spannende Verfolgungsjagd initiieren, indem die Drohne Euch im fahrenden Auto verfolgt.
Dolly-Zoom-Effect
Diese Möglichkeit war nicht von Anfang an Bestandteil der Software. Hier bewegt sich die Drohne von Euch weg und zoomt währenddessen immer näher an Euch heran.
Weitere Flugmanöver
Waypoint-Modus, Smart-Dronies, Areal-Selfies, Zeitraffer und Slow Motion Aufnahmen sind weitere Flugoptionen, mit denen Ihr interessante Ergebnisse (und Flugmanöver) erhaltet. Wenn Ihr beispielsweise eine Abkühlung oder Erwärmung dokumentieren möchtet, solltet Ihr den Zeitraffer-Modus wählen.
Hinweis: Die maximale Flugreichweite der Parrot Anafi (Thermal) ist mit 4 km angegeben. Ob sich dieser Wert auch in der Praxis umsetzen lässt, können wir für Euch leider nicht testen. Denn in Deutschland und auch Österreich ist nur der Flug auf Sicht erlaubt. Das heißt, die Drohne muss sich also immer im Blickfeld des Piloten befinden. Selbst, wenn sich dies aufgrund der geringen Größe und der dunklen Farbe des Fluggeräts oft als schwierig erweist.
Kamera & Sensor: So gut sind die Bilder der Parrot Anafi
Das Herzstück der Anafi ist die Dualkamera. Oder im Fall der vorliegenden Parrot-Version die Thermal-Kamera. Das Gimbal ermöglicht Euch Schwenks nach oben, womit sich viele kreative Film- und Fotoaufnahmen anbieten. Wie wir bereits erwähnten, sorgt ein Zusammenspiel aus Gimbal und Software-Stabilisierung für ruckelfreie Bilder und Videos. Das hat sich auch während unseres Tests zufriedenstellend in der Praxis gezeigt: Selbst während die Drohne mit etwas stärkeren Windböen zu kämpfen hatte, liefert sie uns noch immer einwandfreie Foto- und Filmaufnahmen.
Die weiteren Vorteile des Gimbals: Mittels einer Taste könnt Ihr die Kamera während des Flugs in Nullstellung bringen. Der Stabilisator lässt sich um 180° sowie 90° positiv und 90° negativ schwenken.
Zu der Bild- und Videoqualität lässt sich sagen, dass sie ausgesprochen gut ist. Aufnahmen von bis zu 21 Megapixeln sind möglich. Bei schwierigen Lichtverhältnissen solltet Ihr die HDR-Funktion nutzen. Denn hier erhaltet Ihr wesentlich mehr Dynamik, die Aufnahmen entsprechen dem natürlichen menschlichen Sehvermögen. Als Kamerasensor wurde ein CMOS 1/2.4″ verbaut.
Kontrast, Schärfe und Dynamik sind für den privaten und auch beruflichen Bereich auf jeden Fall ausreichend. Der Sensor besitzt keinen optischen Zoom, trotzdem gibt es keinen Qualitätsverlust. Die Vergrößerung erfolgt zwar digital, aber nicht mittels Interpolation. Bei 4k Aufnahmen habt Ihr die Möglichkeit, einen Zoomfaktor von 1,4 zu nutzen. Bei FullHD beträgt er 2,8.
Für Videos bietet die Parrot zwei Möglichkeiten: FullHD (1080p) mit maximal 60 Bildern pro Sekunde oder aber 4k mit max. 30 Bildern/Sekunde.
Wärmebildkamera
In der Thermal-Version der Anafi kommt für die Wärmebildaufnahmen ein Lepton-3.5-Sensor von Flir zum Einsatz. Die Wärmebildkamera der Parrot beruht auf Thermographie, für die keine externe Lichtquelle benötigt wird. Dabei wird die Intensität der Infrarotstrahlung eines zuvor definierten Punktes als Maß für dessen Temperatur gewertet. Die Elektronik wertet dies aus und erzeugt ein Bild, wo Temperaturunterschiede durch Falschfarben ausgespielt und leicht erkannt werden. Wie genau Euch die Wärmebilder angezeigt werden, könnt Ihr selbst in der App einstellen.
Während unserer Testaufnahmen hat sich gezeigt, dass bei Thermalflügen die Uhrzeit und Witterungsverhältnisse eine relevante Rolle spielen. Ein in der Mittagssonne aufgeheizter Acker strahlt komplett Hitze ab. In diesem Fall Tiere oder Menschen zu erkennen, ist schwierig. Hier ist es ratsam, die Suche in den frühen Morgenstunden vorzunehmen. Zu dieser Zeit ist es meist noch relativ kühl und ein Rehkitz hebt sich mit seiner Körpertemperatur noch deutlich von der kühleren Umgebung ab.
Wie andere Wärmebildkameras von FLIR abschneiden, könnt Ihr hier nachlesen.
Die Faustformel hat sich dabei besonders bewährt: Abstand der Flugbahn entspricht der Flughöhe. Es ergibt Sinn, so hoch wie nötig, aber so niedrig wie möglich zu fliegen. In der Praxis haben sich Flughöhen von 15 bis 25 m über Grund bewährt. In dem Fall wären also Bahnabstände zwischen 15 und 25 m ratsam. Angepasst an die Flughöhe. So entgeht einem nichts.
Akku: Leistung und Nachteile
Die Anafi fliegt mit einem Lithium-Polymer-Akku, welcher eine Spannung von 7,6 Volt und eine Kapazität von 2700 mAh hat. Im Lieferumfang sind 3 Akkus enthalten, was einer Gesamtflugzeit von mehr als einer Stunde entspricht. Während unserer Testflüge konnten wir die angegebene Flugzeit von etwa 25 Minuten pro Batterie erreichen. Danach ging es an die Steckdose zum Laden. Plant etwa 2 bis 3 Stunden ein, pro Akku, ehe der Flugspaß weitergehen kann. Der Akku lässt sich mit einem herkömmlichen USB-C-Stecker aufladen.
Einer der größten Schwachpunkte der Anafi ist der verwendete 2-zellige Akku. Die meisten Mainboard-Komponenten inklusive Hauptprozessor benötigen eine Mindest-Spannung von 5 Volt. Wenn bei einem 2-zelligen Akku im Flug eine Zelle zusammenbricht, ist die verbleibende Spannung unter 5 Volt, sodass die Drohne wie ein Stein vom Himmel fällt.
Deshalb ist es essenziell, die Gesundheit seiner Akkus im Auge zu behalten. Und diese lieber früher als später gegen Neue auszuwechseln. Das Nachfolgemodell hat dieses Problem nicht, denn sie verwendet einen 3-zelligen Akku.
Der “große” Bruder: Parrot Anafi USA
Mit 32-fachem Zoom, einer Flugzeit von 32 Minuten, einem Schallpegel von 79 dB 50 Zentimeter über dem Boden und einem Gewicht von gerade einmal 500 g ist das Nachfolgemodell von Parrot noch leistungsfähiger.
Eingebaute Flugverbotszonen gibt es nicht, in Innenräumen lässt sich die Drohne bei Bedarf sogar komplett ohne GPS fliegen. Der große Nachteil der Parrot Anafi USA ist ihr verhältnismäßig hoher Anschaffungspreis. Mit diesem Modell richtet der Hersteller seinen Fokus verstärkt auf kommerzielle Nutzer, Rettungsdienste und das Militär.
Fazit
Es war interessant, die Parrot Anafi live im Test zu erleben. Die Drohne hat sich als kleiner Flugkünstler präsentiert, gleichzeitig ist sie unkompliziert und komfortabel in der Handhabung.
Das geringe Gewicht, die guten Kamera-Eigenschaften sowie der verhältnismäßig günstige Preis für eine Wärmebilddrohne verschaffen ihr ebenfalls Pluspunkte.
Abstriche gibt es hingegen in der doch etwas geringen Auflösung der Thermalkamera, in der Auslegung des Akkusystems und im nicht existenten Servicebereich von Parrot.