Wie viel Wasser lagern Prepper ein?

Eine der obersten Prioritäten bei der Vorbereitung auf den Notfall ist die Lagerung von Wasser. Sauberes, einwandfreies Trinkwasser ist absolut überlebenswichtig. Leider vergessen viele Menschen dies bei ihren Vorbereitungen. 

Im Worst-Case-Fall kann eine Person nur 3 Tage ohne Wasser überleben. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig zu wissen, wie man die Flüssigkeit sicher lagert. Das ist relevant, um Infektionen und andere unangenehme Szenarien zu vermeiden.

Wie kann man Wasser für Notfälle am besten aufbewahren? Welche Behälter eignen sich am besten für die Lagerung? Wie behandelt man es für die Langzeitlagerung? All dies sind Fragen, die du klären solltest, um im Ernstfall über ausreichend Trinkwasser zu verfügen.

Bereit dich auf den Notfall vor und lege einen Vorrat an, der dich und deine Familie für einige Zeit über die Runden bringt. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber.

 

Wie viel sollte gelagert werden?

Bevor du mit der Ausarbeitung eines Plans zur Wasserspeicherung beginnst, solltest du eine Vorstellung davon haben, welche Menge du brauchst. Die allgemeine Regel in der Prepper-Gemeinschaft lautet, dass du pro Person und Tag etwa 3 Liter Wasser benötigst. 

Der errechnete Wert ist ein guter Ausgangspunkt. Allerdings wird hier nur berücksichtigt, wie viel du und deine Familie zum Trinken braucht. Die für die persönliche Hygiene und zum Kochen benötigte Flüssigkeit ist nicht enthalten. Wenn du zum Beispiel gefriergetrocknete Nahrung essen willst, brauchst du Wasser zur Zubereitung. Diese Menge erhöht den Lagerbedarf. 

Ein weiterer Faktor ist das Klima in deiner Region. In heißen Gegenden verliert der Körper durch Schwitzen mehr Flüssigkeit, welche ersetzt werden muss. Das gilt auch dann, wenn du dich in geschlossenen Räumen aufhältst und kaum einer körperlich anstrengenden Tätigkeit nachgehst. 

Denke daran: Der Wasserbedarf von Haus- und Nutztieren muss ebenfalls berechnet und gelagert werden.

 

Möglichkeiten zur Aufbewahrung

Wenn du große Mengen Wasser langfristig aufbewahren willst, solltest du nur lebensmittelechte Behälter verwenden. Zu diesen gehören spezielle Kunststoff-, Edelstahl- und Glasbehältnisse.

 

Kunststoffbehälter

Lebensmittelgeeignete Kunststoffbehälter werden in der Regel aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE) oder Polyethylenterephthalat (PET) hergestellt. Keine Sorge, diese langen Namen musst du dir nicht merken. Achte einfach auf die Zahlen 1, 2, 4 und 5, die in einem kleinen Dreieck am Boden des Behälters stehen. Du kannst auch Fässer verwenden, die große Mengen Wasser auf einmal speichern können. Diese Behältnisse können verschlossen werden und sind in der Regel blau, um das Eindringen von UV-Licht und Algenwachstum zu verhindern. Verwende für die Entnahme einen Schlauch, der für Brauchwasser geeignet ist. 

 

Behältnisse aus rostfreiem Stahl

Obwohl es lebensmittelechte Kunststoffbehälter gibt, wollen viele Prepper das Risiko einer chemischen Verunreinigung nicht eingehen. Deshalb bevorzugen einige von ihnen Edelstahlbehälter zur Aufbewahrung ihrer Wasservorräte. Diese eignen sich hervorragend für die Langzeitlagerung. Die Behälter haben Vorteile, sind aber auch etwas teurer und unhandlicher. Das kann zu einem Problem führen, wenn du dich in einer Notsituation befindest. Hinzu kommt, dass du den Inhalt nicht mit Chlor behandeln solltest, da diese Chemikalie sonst das Material angreift. 

 

Verzinkte Stahlfässer

Große Zisternen können aus verzinktem Stahl gekauft werden. Das Innere des Behälters ist mit einer Epoxidbeschichtung versehen, die eine schützende Barriere zwischen dem Wasser und dem Metall bildet und so Rost verhindert. Das Material hat eine Lebensdauer von 30 bis 35 Jahren.

 

Glasgefäße

Glasbehälter sind riskant, weil sie zerbrechen können. Dennoch kannst du sie als Langzeit-Wasserreservoir verwenden. Vergewissere dich nur, dass in diesen Gefäßen keine anderen Substanzen als Lebensmittel gelagert wurden.

 

Wasserfässer

Polyethylen hoher Dichte (HDPE) ist der Kunststoff, aus dem die beliebten blauen 250 Liter Fässer bestehen. Diese können eine große Menge Flüssigkeit aufnehmen und auf einer relativ kleinen Fläche gelagert werden. Drinnen oder im Freien. Eine Vielzahl der Behälter haben zwei Stopfen an der Oberseite, welche schwer zu öffnen sind. Hier haben sich ein Spundschlüssel oder eine Kanalsperrzange bewährt. Deponiere das Werkzeug in direkter Nähe zu den Fässern. So hast du es bei Bedarf sofort zur Hand. 

Überlege, wie du das Wasser aus den relativ großen Behältern heraus bekommst. Stelle sicher, dass sich ein Siphon oder eine Handpumpe in deinem Haushalt befindet. Bewahre die Gegenstände sicher und sauber auf. 

 

WaterBricks bzw. Wasserkanister

Diese robusten Plastikkanister gibt es in Behältern mit 5, 10 und 20 Litern Inhalt. Viele Behälter namhafter Hersteller bieten einen optionalen Zapfhahn, der eine bequeme Wasserabgabe ermöglicht. Das Design der Kanister ist einzigartig und ermöglicht es, die Behälter wie ineinandergreifende Ziegelsteine zu stapeln. Sie sind strapazierfähig und haben einen Griff für den einfachen Transport.

 

Regenwasserzisterne

Eine der besten Möglichkeiten, Wasser zu speichern, ist das Auffangen von Regenwasser. Obwohl ein komplettes System sehr teuer sein kann, ist es möglich, im kleinen Stil zu beginnen. Ohne viel Geld dabei auszugeben. Du kannst eine Tonne an ein Fallrohr anschließen und dann weitere Fässer hinzufügen, sobald es deine finanziellen Mittel erlauben. Dies ist ein sehr wirtschaftlicher Weg, um deine Vorräte zu ergänzen. Wenn du in einem Gebiet mit reichlich Niederschlag lebst, wäre dies eine gute Option für die langfristige Speicherung und Erneuerung von Wasser. 

Wenn du die Flüssigkeit aus deiner Anlage trinken willst, musst du sie aufbereiten. Sie könnte beispielsweise durch Vogelkot auf dem Dach verunreinigt sein, zudem sind Dachrinnen selten hygienisch einwandfrei. Verwende einen kleinen tragbaren Filter, ehe du das Wasser trinkst oder zum Kochen verwendest. 

Regenfässer liefern nicht nur Trinkwasser, sondern eignen sich auch gut für die Gartenbewässerung. Auf diese Weise kannst du die (Nutz-)Pflanzen in deinem Garten am Leben erhalten, ohne dein wertvolles Trinkwasser zu verbrauchen. 

 

Brunnen

Die wahrscheinlich beste Option zur langfristigen Wasserspeicherung für einen Prepper ist ein Brunnen. Das Beste an ihnen ist die Unabhängigkeit von der städtischen bzw. öffentlichen Wasserversorgung. Viele Menschen, die sich nicht als Prepper betrachten, nutzen bereits einen Brunnen als zusätzliche Wasserquelle für ihr Haus. Das ist vor allem in ländlichen Regionen keinesfalls unüblich. 

Brunnen haben auch ein paar Nachteile. So ist man beispielsweise der Schwermetallkonzentration des Bodens ausgeliefert. Wenn du Brunnenwasser trinken möchtest, solltest du regelmäßig Proben nehmen und die Werte analysieren. Zusätzlich ist es sinnvoll, Filter an Duschköpfen und Wasserhähnen zu installieren. 

Ein weiteres Problem mit einem Brunnen ist, dass viele Prepper davon ausgehen, dass ihr Wasserbedarf in Notfällen dadurch gedeckt ist. Tappe nicht in diese Falle. Unterirdische Quellen können durch Chemikalien oder andere Schadstoffe verunreinigt werden. Sorge aus diesem Grund dafür, dass du zusätzlich sauberes Trinkwasser in tragbaren Behältern bzw. Fässern vorrätig hast.

Eine mechanische Pumpe ist nützlich. Vor allem, wenn es zu einem Stromausfall kommt und du das Wasser aus dem Brunnen in das Haus befördern musst. Eigne dir bereits vor dem Krisenfall das Wissen darüber an, wie du die mechanische Pumpe installieren und benutzen kannst. 

 

Alternative Aufbewahrungsbehältnisse

Wenn die oben genannten Empfehlungen nicht infrage kommen, solltest du darauf achten, dass verwendeten Behälter die folgenden Merkmale aufweisen:

  • Einen Deckel oder eine Abdeckung, die sich fest und sicher verschließen lässt.
  • Sie müssen aus haltbaren Materialien wie Kunststoff auf Polyethylenbasis, Glasfaser, Beton, Stein oder Stahl bestehen.
  • Verwende Gefäße mit einer schmalen Öffnung, um Verunreinigungen durch unhygienische Geräte zu vermeiden.
  • Der Behälter muss einen stabilen Boden haben, damit er nicht umkippen kann.
  • Die Reinigung sollte leicht sein.
  • Verwende keine Gefäße, in denen zuvor flüssige oder feste giftige Chemikalien (Bleichmittel, Pestizide usw.) gelagert wurden.

So bewahrst du die Flüssigkeit sicher auf

 

Reinige und desinfiziere den Behälter

Bevor du überhaupt daran denkst, ein Gefäß mit Wasser zu füllen, solltest du dieses ausreichend reinigen und desinfizieren. So kannst du auf Nummer sicher gehen. 

  • Wasche den Vorratsbehälter gründlich mit Wasser aus.
  • Mische 1 Teelöffel Haushaltsbleichmittel mit 1 Liter Wasser. Überprüfe die Rückseite des Etiketts und stelle sicher, dass das Bleichmittel 5 % bis 9 % Natriumhypochlorit enthält.
  • Fülle die Lösung in den Wasserbehälter, decke ihn ab und schüttel das Ganze gut durch. Achte darauf, dass die Desinfektionslösung jeden Winkel des Behälters berührt.
  • Die Lösung sollte etwa 30 Sekunden lang einwirken; gieße sie dann aus dem Behälter.
  • Lasse das desinfizierte Gefäss an der Luft trocknen oder spüle es gründlich aus, ehe du es direkt wieder verwendest. 

Nicht vergessen: Es ist ratsam, die Behälter zu reinigen, wenn das Wasser aufgebraucht ist! Du solltest deine Vorratsbehälter alle 3 bis 6 Monate oder mindestens einmal im Jahr reinigen und desinfizieren. So vermeidest und entfernst du Verunreinigungen, die Krankheiten hervorrufen können. 

 

Etikett anbringen

Wasser hat technisch gesehen kein Verfallsdatum. Was es “verdirbt”, sind äußere Verunreinigungen wie schädliche Mikroorganismen, Chemikalien und Ablagerungen. Damit dein Wasser sicher ist, solltest du es entsprechend gegen Verunreinigungen präparieren. Und wie jedes andere Produkt in der Vorratskammer ist es sinnvoll, das Gefäss mit einem Etikett zu versehen. Vermerke, wann es eingelagert wurde und mit welchen Mitteln es gegebenenfalls behandelt wurde. 

Es ist auch wichtig, dass du den Vorrat regelmäßig wechselst. Wenn du vermutest, dass es nicht mehr zum Trinken geeignet ist, wirf es nicht weg. Das abgestandene Wasser kannst du zum Gießen der Pflanzen, zum Waschen des Autos oder aber für die Toilettenspülung nutzen. 

 

Methoden zur Wasseraufbereitung

Wenn du nicht in der Lage bist, große Mengen an Trinkwasser einzulagern, kannst du auf andere Optionen der Aufbereitung zurückgreifen. 

Das Abkochen ist eine der bewährten Methoden, um die im Wasser vorhandenen Mikroorganismen zu beseitigen. Der Nachteil ist, dass man nur kleine Mengen auf einmal kochen kann. Zum Kochen wird außerdem Brennstoff benötigt, der in einer Survivalsituation teuer oder schwer zu beschaffen sein kann.

Viele Leute bevorzugen auch Wasserreinigungstabletten. Diese Tabletten enthalten Chlor, um Verunreinigungen abzutöten. Sie sind zudem billig, leicht und sehr einfach zu lagern und zu verwenden. .

 

Finde nahegelegene Wasserquellen

Als Prepper ist es gut zu wissen, wo sich große künstliche oder natürliche Wasserquellen befinden. Dazu gehören Teiche, Seen, Bäche und Flüsse. Diese können wertvolle Quellen für dich und deine Familie sein. Ihre Nutzung birgt jedoch einige Risiken. 

Sei dir bewusst, dass solche Wasserquellen bei einer Katastrophe wahrscheinlich mit biologischen und chemischen Verunreinigungen gefüllt werden. Die Menschen werden wahrscheinlich darin baden, ihre Kleidung darin reinigen und sie sogar als Mülldeponie für menschliche Abfälle nutzen. Aus diesem Grund muss jedes Wasser, das du aus diesen Quellen gewinnst, sorgfältig und gründlich gereinigt werden. 

 

Fazit

Es ist zwar nicht möglich, alle, die hier aufgeführten Möglichkeiten in deinen Vorratsplan zu integrieren. Zumindest hast du nun mehr über die Optionen erfahren, welche dich und deine Lieben im Notfall am Leben erhalten können. Vergewissere dich einfach, dass du sauberes Wasser in ausreichender Menge zur Verfügung hast und auch in der Lage bist, weiteres zu beschaffen und zu reinigen.

Lese den Artikel “Prepper Packliste 2022” für mehr Infos zu den Gegenständen, die du für einen Krisenfall einlagern und bevorraten solltest.

 

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Muss ich mein Wasser jedes Jahr austauschen?

Dies ist wahrscheinlich die häufigste Frage, und die beste Antwort lautet: Ja. Du solltest dein Wasser mindestens einmal im Jahr austauschen. Die Flüssigkeit hat kein Verfallsdatum und wenn sie richtig gelagert wird, kann sie nicht verderben.

Es besteht jedoch die Gefahr, dass Verunreinigungen deine Vorräte ungenießbar machen. Sofern du die richtigen Vorbereitungen getroffen hast, musst du die eingelagerte Flüssigkeit nicht jährlich ersetzen. 

Muss ich mein Wasser mit Chlor behandeln, bevor ich es lagere?

Auf einigen Prepper-Websites wird empfohlen, das Wasser mit Chlor zu behandeln, bevor man den Behälter verschließt. Wirkungsvoller ist es, Tropfen bzw. Tabletten zur Aufbereitung zu verwenden, welche Silberionen kombiniert mit Chlor enthalten.

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